Montag, 21. November : Paulinus von Nola

Erinnern wir uns an die Witwe, die aus Sorge um die Armen sich selbst so sehr vergaß, dass sie alles, was sie noch zum Leben hatte, hergab, wie der Herr selbst es bezeugt, und nur an das künftige Leben dachte. Die anderen hatten von ihrem Überfluss gegeben; sie aber, die vielleicht ärmer war als viele andere Arme – da ihr ganzes Vermögen ja aus zwei Münzen bestand –, war in ihrem Herzen reicher als alle Reichen. Sie hatte nur den Reichtum der ewigen Belohnung im Blick. Da sie nach den Schätzen des Himmels strebte, verzichtete auf alles, was sie besaß; denn für sie war Besitz nur Staub, der wieder zum Staub zurückkehren würde (vgl. Gen 3,19). Sie gab das, was sie hatte her, um das zu erhalten, was sie nicht sehen konnte. Sie gab vergänglichen Besitz weg, um unvergänglichen zu erwerben. Diese kleine Arme vergaß nicht, welche Mittel der Herr vorgesehen und uns zur Verfügung gestellt hatte, damit wir den zukünftigen Lohn erlangen. Deshalb hat auch der Herr sie nicht vergessen; der Weltenrichter hat sein Urteil schon vorweggenommen: Er lobt die, die er am Tag des Gerichts krönen wird.

Zuletzt geändert: 21 November 2022