Sonntag, 13. November : Hl. Patrick

Und so werde ich nicht müde, Gott dafür zu danken, dass er mich und meinen Glauben am Tage der Versuchung gerettet hat, so dass ich ihm heute voll Zuversicht meine Seele als lebendige Gabe opfern kann (Röm 12,1), Christus meinem Herrn, der mich aus jeder Not gerettet hat. Darum frage ich: Wer bin ich, Herr? […] Woher hatte ich diese Weisheit? Sie war nicht in mir, denn ich wusste nicht einmal die Zahl meiner Tage (vgl. Ijob 38,21 u. Ps 39,5), noch kannte ich Gott. Warum wurde mir später die kostbare und heilsame Gabe zuteil, Gott zu erkennen und ihn so sehr zu lieben, dass ich Heimat und Eltern verließ? […] Nur deshalb kam ich zum Irischen Volk, um das Evangelium zu verkünden und die Beleidigungen der Ungläubigen zu ertragen. Deshalb musste ich mir die Vorwürfe gefallen lassen, hierher gekommen zu sein, und viele Verfolgungen, ja Gefangenschaft in Ketten erdulden. Und deshalb legte ich meinen Status als freier Mensch ab zum Nutzen anderer. Und wäre ich es wert, ich würde sofort bereitwillig und mit größter Freude mein Leben für seinen Namen hingeben. Und dort möchte ich leben bis zu meinem Tod, wenn Gott mich nur lässt. Denn ich stehe tief in Gotte Schuld. Er ließ mir große Gnade zuteil werden, dass durch mich so viele Völker in Gott wiedergeboren und wahre Christen wurden und dass überall Geistliche geweiht wurden für die, die eben erst zum Glauben übertraten und die Gott an den Enden der Welt aufnahm, so wie er es einst durch seine Propheten verheißen hatte: „Zu dir kommen die Völker von den Enden der Erde und sagen: Nur Trug besaßen unsre Väter, Götzenbilder, die nichts nützen“ (Jer 16,19). Und: „Ich habe dich als Licht unter die Völker gebracht, damit du ihr Heil bist bis ans Ende der Welt“ (Apg 13,47).

Zuletzt geändert: 13 November 2022