Samstag, 21. Januar : Hl. Thomas von Aquin

Weil der einzige Sohn Gottes uns an seiner Gottheit teilhaben lassen wollte, nahm er unsere Natur an, um die Menschen zu vergöttlichen – er, der Mensch wurde. Darüber hinaus hat er das, was er von uns genommen hat, gänzlich hingegeben zu unserem Heil. Denn auf dem Altar des Kreuzes brachte er seinen Leib Gott, dem Vater, als Opfer dar, um uns mit ihm zu versöhnen; und er vergoss sein Blut, damit es zugleich unser Lösegeld und unsere Taufe sei: Losgekauft aus einer beklagenswerten Sklaverei, sollten wir von all unseren Sünden gereinigt werden. Und damit wir das Andenken an eine so große Wohltat immer bewahren, hat er den Gläubigen seinen Leib zur Speise und sein Blut zum Trank hinterlassen, unter den Gestalten von Brot und Wein. […] Kann es etwas Kostbareres geben als dieses Festmahl, bei dem uns nicht mehr, wie im Alten Bund, das Fleisch von Kälbern und Böcken zur Speise gereicht wird, sondern Christus, der wahre Gott? Kann es etwas Wunderbareres geben als dieses Sakrament? […] Niemand ist in der Lage, die Wonnen dieses Sakraments auszudrücken, da man hier die geistliche Süße an ihrer Quelle kostet; und man feiert hier das Gedächtnis jener unübertrefflichen Liebe, die Christus in seiner Passion gezeigt hat. Er wollte, dass sich die Unermesslichkeit dieser Liebe noch tiefer in die Herzen der Gläubigen einbrenne. Deshalb setzte er beim letzten Abendmahl, nachdem er mit seinen Jüngern das Pascha gefeiert hatte, da er aus dieser Welt zu seinem Vater gehen sollte, dieses Sakrament ein als immerwährendes Gedächtnis seines Leidens, als die Erfüllung der alten Vorausbilder, als das größte aller seiner Wunder; und denen, die seine Abwesenheit mit Trauer erfüllen würde, hinterließ er dieses Sakrament als unvergleichlichen Trost.

Zuletzt geändert: 21 January 2023