Donnerstag, 9. Februar : Hl. Johannes Chrysostomus

Eine kanaanäische Frau kam zu Jesus und flehte ihn mit lauter Stimme an, er möge sich doch ihrer Tochter erbarmen, die von einem Dämon besessen war. […] Diese Frau, eine Fremde, eine Heidin, die keinerlei Verbindung zur jüdischen Gemeinschaft hatte – was war sie anderes als eine Hündin, die nicht würdig war, das zu erhalten, worum sie bat? Jesus sagte: „Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen“. Dennoch verdiente sie es durch ihre Beharrlichkeit, dass sie erhört wurde. Jesus erhob sie, die nur eine Hündin war, zur Würde eines kleinen Kindes; ja mehr noch, er überschüttete sie mit Lob. „Frau“, sagte er, als er sie wegschickte, „dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen“ (Mt 15,28). Wenn man Christus sagen hört: „Dein Glaube ist groß“, braucht man nach keinem weiteren Beweis für die Seelengröße dieser Frau zu suchen. Sieh, wie sie ihre Unwürdigkeit durch ihre Beharrlichkeit ausgelöscht hat. Beachte auch, dass wir durch unser eigenes Gebet mehr vom Herrn erhalten als durch das Gebet anderer.

Zuletzt geändert: 9 February 2023