Montag, 20. Februar : Sel. Columba Marmion

Doch die Einwirkung der Gnade auf den Geist ist zum Glauben notwendig. Lesen wir das Evangelium. Die Zeitgenossen Jesu konnten ihn berühren, hören, ihre Sinne ihn wahrnehmen; der Verstand sagte ihnen, dass er ein hervorragender, hochstehender Mensch sei. Doch um sein göttliches Wesen zu erfassen und zu glauben, dass er der wahre Sohn Gottes war, brauchte es außer den Wundern und den Worten der Propheten ein Gnadengeschenk. Jesus selbst sagt es: „Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater“ […] (Mt 16,17). Und ein andermal sprach er: „Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater ihn nicht zieht“ […] (Joh 6,44). Der Glaube ist ein Geschenk des Himmels. Der Ungläubige muss demütig die Gnade seines Kommens erflehen und wir, die wir diese Gottesgabe besitzen, müssen um Wachstum des Glaubens bitten: „Credo, Domine, adiuva incredulitatem meam“ [„Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben“] (Mk 9,24). Versuchungen gegen den Glauben sind immer möglich, aber sie sollen uns ein Ansporn zum Beten sein; durch sie wird unser Glaube lebendiger, erkennen wir besser, dass er eine übernatürliche, ungeschuldete Gabe ist. […] aber ziehen wir Nutzen aus den Schwierigkeiten: schließen wir uns noch bewusster und fester an Christus und seine Botschaft an.

Zuletzt geändert: 20 February 2023