Sonntag, 26. Februar : Hl. Jean-Baptiste Marie Vianney

Es wird erzählt, dass ein heiliger Priester eines Tages einen Christen traf, der in ständiger Angst lebte, der Versuchung zu unterliegen. „Warum fürchtest du dich?“, fragte der Priester. „Ach, Pater“, antwortete er, „ich fürchte mich davor, in der Versuchung zu unterliegen und verlorenzugehen.“ Und weinend fügte er hinzu: „Ach, habe ich nicht allen Grund zu zittern, wenn so viele Millionen Engel im Himmel gefallen sind und sogar Adam und Eva im Paradies bezwungen wurden?!“ […] „Aber mein Freund“, erwiderte ihm der heilige Priester, „weißt du denn nicht, dass der Teufel wie ein großer Hund an der Leine ist: Er bellt und macht großen Lärm; aber er beißt nur den, der ihm zu nahe kommt. Hab nur Vertrauen auf Gott, meide die Gelegenheit zur Sünde, und Du wirst nicht unterliegen. Hätte Eva nicht auf den Teufel gehört, sondern wäre sie geflohen, als er ihr sagte, sie solle die Gebote Gottes übertreten, dann wäre sie nicht gefallen. Wenn du versucht wirst, so weise die Versuchungen sofort zurück, und wenn du kannst, mache andächtig das Zeichen des Kreuzes; denke an die Qualen, die die Verworfenen erleiden, weil sie der Versuchung nicht widerstanden haben; blicke zum Himmel auf, und du wirst die Belohnung sehen für den, der kämpft; rufe deinen Schutzengel um Beistand an, wirf dich schnell in die Arme der Muttergottes und bitte um ihren Schutz; so wirst du ganz bestimmt über deine Feinde siegen, und du wirst bald sehen, wie sie in völlige Verwirrung geraten. Wenn wir in der Versuchung fallen, meine Brüder, dann liegt das nur daran, dass wir die Mittel, die der liebe Gott uns zum Kampf anbietet, nicht ergreifen wollen. Vor allem müssen wir fest davon überzeugt sein, dass wir aus eigener Kraft nur verloren gehen können; dass wir aber mit einem großen Vertrauen auf Gott alles vermögen.

Zuletzt geändert: 26 February 2023