Das Bild der Emmausjünger eignet sich gut dafür, einem Jahr Orientierung zu geben, in dem die Kirche sich in besonderer Weise bemühen wird, das Geheimnis der heiligen Eucharistie zu leben. Auf den Straßen unserer Fragen und unserer Unruhe, zuweilen unserer tiefen Enttäuschungen, will der göttliche „Wanderer“ uns weiterhin Gefährte sein, um uns durch die Auslegung der Heiligen Schrift in das Verstehen der Geheimnisse Gottes einzuführen.
Wenn die Begegnung mit dem Herrn zur Fülle gelangt, tritt an die Stelle des „Lichtes des Wortes“ jenes Licht, das aus dem „Brot des Lebens“ hervorgeht, mit dem Christus in höchster Form seine Zusage „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ erfüllt (Mt 28,20). […]
Die Erzählung von der Erscheinung des auferstandenen Jesus vor den zwei Jüngern von Emmaus hilft uns, einen ersten Aspekt des eucharistischen Geheimnisses zu beleuchten, der immer in der Frömmigkeit des Volkes Gottes vorhanden sein muss: die Eucharistie als Geheimnis des Lichtes! […] Jesus hat sich selbst als „Licht der Welt“ (Joh 8,12) bezeichnet. Diese Eigenschaft kommt in jenen Augenblicken seines Lebens, in denen seine göttliche Herrlichkeit klar erstrahlt, wie Verklärung und Auferstehung, gut zum Vorschein. In der Eucharistie hingegen ist die Glorie Christi verhüllt. Das Sakrament der Eucharistie ist „mysterium fidei“ schlechthin! Dennoch wird Christus gerade durch das Geheimnis seines völligen Verborgenseins zum Geheimnis des Lichtes, dank dessen der Glaubende in die Tiefe des göttlichen Lebens eingeführt wird. […]
Die Eucharistie ist vor allem deshalb Licht, weil in jeder Messe der Wortgottesdienst der Eucharistiefeier in der Einheit der beiden „Tische“ des Wortes und des Brotes vorausgeht. […] In der Erzählung der Emmausjünger greift Jesus selbst ein, um zu zeigen, „ausgehend von Mose und allen Propheten“, wie die „gesamte Schrift“ zum Geheimnis seiner Person hinführt (vgl. Lk 24,27). Seine Worte bringen die Herzen der Jünger zum „Brennen“, sie entziehen sie dem Dunkel der Traurigkeit und der Verzweiflung und wecken in ihnen den Wunsch, bei ihm zu bleiben: „Bleibe bei uns, Herr“ (vgl. Lk 24,29).