Dank, Dank sei Dir, ewiger Vater, dass Du mich, Dein Geschöpf, nicht verachtet hast. Du hast Dein Antlitz nicht von mir abgewendet und meine Wünsche nicht verschmäht. Du, Licht, hast meine Finsternis nicht verachtet; Du, Leben, hast Dich nicht davon abhalten lassen, dass ich tot bin, noch schreckte Dich, Arzt, meine übergroße Schwäche.
Du, ewige Reinheit, hast nicht darauf geachtet, dass ich mit vielen Sünden beschmutzt bin; Du, Unendlicher, nicht, dass ich endlich bin, und Du, Weisheit, nicht, dass ich unwissend bin. […] [Du hast] mir in Deinem Licht das Licht geschenkt. In Deiner Weisheit habe ich die Wahrheit erkannt, und in Deiner Milde habe ich die Liebe zu Dir und zum Nächsten gefunden. Was hat Dich dazu gezwungen? Gewiss nicht meine Tugend, sondern nur Deine Liebe. Möge diese Liebe Dich auch zwingen, das Auge meines Geistes mit dem Licht des Glaubens zu erleuchten, damit ich Deine Wahrheit erkenne, die Du mir offenbart hast.
Gewähre mir, dass mein Gedächtnis Deine Wohltaten zu fassen vermag, und lass meinen Willen im Feuer Deiner Liebe erglühen. Möge dieses Feuer der Liebe fruchtbar werden und meinen Leib Blut verströmen lassen, auf dass ich mit diesem Blut, das aus Liebe für Dein Blut hingegeben wird, und mit dem Schlüssel des Gehorsams das Tor des Himmels aufschließe. Dasselbe erbitte ich von Dir aus tiefstem Herzen für jedes vernunftbegabte Geschöpf, im Allgemeinen und im Besonderen, sowie für den mystischen Leib der heilige Kirche. Ich leugne nicht und bekenne, dass Du mich geliebt hast, noch ehe ich war, und dass Du mich unsagbar liebst und ganz vernarrt bist in Deine Kreatur.