O ewiger Gott, o Licht über jedem Licht, von dem jedes andere Licht ausgeht! O Feuer über jedem Feuer, denn Du allein bist das Feuer, das brennt und sich nicht verzehrt; Du verbrennst jede Sünde und Eigenliebe, die Du in der Seele finden solltest. Doch Du verbrennst sie nicht auf quälende Weise, sondern Du bereicherst sie mit unersättlicher Liebe: Denn obwohl Du sie sättigst, bekommt sie nie genug, sondern verlangt immer mehr nach Dir.
Je mehr sie Dich besitzt, desto mehr sucht sie Dich, und je mehr sie Dich sucht und nach Dir verlangt, desto mehr findet und kostet sie Dich, höchstes, ewiges Feuer, Abgrund der Liebe!
O höchstes und ewiges Gut! Wer hat Dich, unendlicher Gott, bewogen, mich, Dein endliches Geschöpf, mit dem Licht Deiner Wahrheit zu erleuchten? Du selbst, Feuer der Liebe, Du bist der Grund dafür. Denn immer war und ist es die Liebe, die Dich zwingt, uns nach Deinem Bild und Gleichnis zu schaffen und uns Barmherzigkeit zu erweisen, indem Du Deinen vernunftbegabten Geschöpfen unendliche und unermessliche Gnade schenkst.
O Güte über alle Güte! Du allein bist der, der unendlich gut ist, und dennoch hast Du uns das Wort, Deinen eingeborenen Sohn, geschenkt, um unter uns – inmitten von Gestank und Finsternis – zu leben. Was war der Grund dafür? Die Liebe, denn Du hast uns geliebt, bevor es uns gab. O gute, o ewige Erhabenheit, Du hast Dich klein gemacht und erniedrigt, um den Menschen zu erhöhen. Wohin ich mich auch wende, finde ich nichts als das Übermaß und die Glut Deiner Liebe.