Die Kirche ist nur eine, die sich durch ihre ständig wachsende Fruchtbarkeit immer weiter ausbreitet, ebenso wie die Sonne zwar viele Strahlen hat, aber nur eine Lichtquelle, und wie der Baum sich zwar in viele Äste verzweigt, aber nur einen Stamm hat, der auf fester Wurzel gegründet ist; und wenn aus einer Quelle noch so viele Bäche entspringen, die sich scheinbar nur dank des Reichtums überquellender Fülle so zahlreich ergießen, so lassen sich doch alle auf einen einzigen Ursprung zurückführen.
Entferne einen Strahl von der Sonne: die Einheit des Lichtes lässt keine Teilung zu; brich einen Ast vom Baum: einmal abgebrochen, vermag er nicht mehr zu sprossen; trenne einen Bach von seiner Quelle: sofort wird er versiegen.
Ebenso ist es auch mit der Kirche des Herrn: Über den ganzen Erdkreis sendet sie ihre Strahlen aus; und doch ist es nur ein Licht, das überallhin flutet, ohne dass die Einheit ihres Leibes zerteilt würde. Über die ganze Erde breitet sie ihre Zweige voll mächtiger Lebenskraft aus, weithin lässt sie ihre überquellenden Wasser fließen. Doch es gibt nur eine Quelle, nur einen Ursprung, nur eine Mutter.
Dieses Sakrament der Einheit, dieses Band unauflöslich verbundener Eintracht wird uns im Evangelium durch das Gewand unseres Herrn Jesus Christus dargestellt, das keineswegs geteilt oder zerrissen, sondern unversehrt und ungeteilt in Besitz genommen wird, indem man das Los warf, wem es gehören sollte. […] Auch das Volk Christi kann nicht zerteilt werden. Und so weist sein Gewand, ungeteilt und ohne Naht gewebt, auf die innige Eintracht unseres Volkes hin, auf uns, die wir Christus angezogen haben.
Diese Einheit lässt sich nicht spalten, und der eine Leib kann seinen Zusammenhalt nicht verlieren oder in Stücke gerissen, sein Inneres kann nicht zerstückelt, zerstreut oder auseinandergesprengt werden. Was immer sich vom Zentrum des Lebens entfernt, das kann für sich abgesondert nicht leben und atmen, es verliert die Substanz seines Heils.