In seinem Hohepriesterlichen Gebet vor der Passion äußert Jesus Christus für seine Apostel und für alle, die an ihr Wort glauben, nur die eine Bitte: Sie sollen eins sein mit ihm, wie er und der Vater eins sind (vgl. Joh 17,21), damit sie seine Herrlichkeit sehen (vgl. Joh 17,24).
Dies verlangt Jesus Christus als Preis für sein Opfer. Diese Einheit ist das Ziel der Menschwerdung und der Erlösung. Sie ist lebensnotwendig für unsere Seelen und für die Kirche. […] Die Kirche ist Christus, der sich verschenkt oder verströmt an jedes seiner Glieder. Sie ist der fortlebende Christus, indem sie ihm immer wieder Menschen zur Verfügung stellt, in denen er den Reichtum seiner Gnade ausbreitet und durch die er seine priesterliche Sendung hier auf Erden fortsetzt. Die göttliche Gnade, die uns allein durch Christus zuteilwerden kann, bindet uns an Christus und macht uns zu den Seinen. So gehören wir Christus und Christus gehört Gott (vgl. 1 Kor 3,23). […]
Das ist der Heilsplan Gottes, der uns umgibt, und die Absichten, die er in uns und durch uns verwirklichen will. Entweder gehören wir Christus an, oder wir haben gar kein übernatürliches Leben. Entweder werden wir zu „Söhnen“ mit dem fleischgewordenen Wort im Schoß der Heiligen Dreifaltigkeit, oder wir werden vom Himmelreich ausgeschlossen. Diese Wahrheiten dürfen uns nicht nur als Betrachtungsstoff dienen. Da sie das gesamte göttliche Werk der Erlösung und den Aufbau der Kirche bestimmen, müssen sie auch unsere Mitarbeit durchdringen, die von uns bei diesem göttlichen Werk verlangt wird. Diese so erhabenen Wahrheiten gehören zu den nützlichsten für das geistliche Leben und für das Apostolat.