Denn wenn einer einen anderen liebt und ihm wohltut, so erweist er ihm seine Liebe und Wohltaten gemäß seiner Veranlagung und seiner Eigenschaften. Und so teilt dir auch dein Bräutigam, der in dir ist, wie er ist, seine Gnaden mit.
Er, der Allmächtige, bereichert und liebt dich mit Allmacht; er, der Allweise, erweist dir, wie du wahrnimmst, Gutes und liebt dich mit Weisheit, er ist unendlich gütig und du fühlst, dass er dich mit Güte liebt; er ist heilig und du wirst inne, dass er dich liebt und dir gnädig ist in Heiligkeit.
Er ist gerecht und du erfährst, dass er dich liebt und dir Gnaden erweist nach Gerechtigkeit, er ist barmherzig, gnädig und milde und du empfindest seine Barmherzigkeit, Huld und Milde. Sein Wesen ist voll von Macht, Erhabenheit und Zärtlichkeit, und du wirst inne, dass er dir in inniger, erhabener und zärtlicher Liebe zugetan ist; er ist rein und lauter und du wirst erfahren, dass auch seine Liebe dieser Reinheit und Lauterkeit entspricht. Er ist wahrhaftig und freigebig, und so empfindest und erkennst du auch, dass er dich in Wahrheit liebt und dir mit Freigebigkeit ohne irgend ein eigenes Interesse, nur um dir Gutes zu tun, seine Wohltaten spendet. Er ist der Urquell tiefster Herablassung, und so liebt er dich auch in der herablassendsten Weise und schätzt dich überaus hoch.
Er will dich auf gleiche Stufe mit sich stellen, indem er dir selbst auf jenem Wege der Erkenntnis freudig sein huldreiches Antlitz zeigt und in dieser Vereinigung zu deinem großen Jubel zu dir spricht: „Ich bin dein und für dich und es gefällt mir so zu sein, wie ich bin, um dir mich hingeben und dein sein zu können“. Wer vermöchte wohl auszusprechen, was du, o glückliche Seele, empfindest, wenn du dich innig geliebt und mit solcher Hochschätzung umgeben siehst?