„Ihr alle werdet umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt!“ (vgl. Lk 13,3), sagt unser Herr. Das ist ein sehr strenges Gesetz. Jesus verdeutlicht, welche Art von Anstrengung er verlangt: „Dem Himmelreich wird Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich“ (vgl. Mt 11,12). Alle Jünger Christi müssen sich also Gewalt antun, denn anders kann man das ausdrückliche Gebot des Meisters nicht erfüllen: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Mt 16,24).
Es gibt also keinen anderen Weg, um zu Gott zu gelangen, als den Kreuzweg, der so rau und blutig ist wie der Aufstieg zum Berg Karmel. Den Jüngern von Emmaus, die immer noch verstört waren vom Drama auf Kalvaria, sagt Jesus: „Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?“ (Lk 24,26). Er verkündet hier ein Gesetz: jenes, das er sich selbst auferlegt hat und das auch sie erleiden müssen. Er hatte es ihnen schon vorhergesagt: „Ein Jünger steht nicht über seinem Meister. Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen […] Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe“ (vgl. Mt 10,24.16; Joh 15,18.20). Dieses schmerzhafte Gesetz ist ein Gesetz des Lebens. […]
Am liebsten möchten wir vergessen, dass Jesus Christus keinen anderen Sieg verheißen hat als den Sieg am Kreuz auf Kalvaria, keine andere Vergeltung an seinen Feinden als an jenem Tag, wenn er wiederkommen wird auf den Wolken des Himmels mit seinem Kreuz, um die Lebenden und die Toten zu richten. An diesem Tag werden nur jene mit ihm triumphieren, die durch die große Bedrängnis gegangen sind und reingewaschen wurden im Blut des Lammes (vgl. Offb 7,14).