Wie gut bist, du, mein Gott, dass du uns so oft zusprichst: „Ruft mich um Hilfe an; ich werde zu euch kommen! Ruft mich an, ich werde euch erhören!“ […]
Rufen wir Gott in der Versuchung um Hilfe an! Versuchen wir nicht, in der Versuchung und in den Schwierigkeiten nur mit unseren Kräften zu kämpfen, mit den Kräften der Natur.
Die Geister der Finsternis sind ja in dieser Zeit viel stärker als wir, stärker und raffinierter; natürlicherweise ist unsere Begierde ziemlich stark und unsere Seele ziemlich schwach; es ist eine List des Teufels, uns schon in den ersten Augenblicken der Versuchung so sehr zu vereinnahmen, dass wir alle Anstrengungen (wenn wir sie denn überhaupt machen) darauf verwenden, ihr mit all unserer Kraft zu widerstehen, jedoch gar nicht daran denken, den zu Hilfe zu rufen, der allein uns retten kann: Gott oder unseren Schutzengel oder die Heiligen. Der Teufel wirft gleichsam eine Art Schleier über uns, um uns daran zu hindern, nach oben zu schauen und unsere Augen zum Himmel zu erheben. Er versucht, uns „stumm“ zu machen, wie die Besessenen im Evangelium; er zieht uns in seinen Bann und sorgt dafür, dass der Gedanke, um Hilfe zu rufen, uns erst gar nicht in den Sinn kommt. Und nachdem er uns so von allem, was uns Kraft gibt, getrennt hat, sind wir eine leichte Beute für ihn.
Sobald die Versuchung beginnt, sollten wir uns also viel weniger darum bemühen, aus eigener Kraft zu widerstehen, als vielmehr Gott um Hilfe anzurufen; sobald wir uns versucht fühlen, sollten wir Zuflucht zum Gebet nehmen; und so werden wir da, wo wir sonst immer besiegt wurden, im Nu einen leichten Sieg davontragen. Lasst uns also in der Versuchung beten, beten und nochmals beten!