Was kann das Geschöpf ohne seinen Schöpfer wissen? Darüber, was es an Erkenntnis empfangen hat, wird es Rechenschaft ablegen müssen, und zwar über sein Tun und Lassen, nach Gerechtigkeit und Recht. Ob Hacke, Sense, Sichel oder Säge, Axt, Stock, Lanze, Dolch, Bogen, Speer oder sonst ein lebenswichtiges Werkzeug: Jedes hat seine eigene Wirkungsweise, doch hat es diese nicht aus sich selbst, sondern natürlich von uns, und der Handwerker lässt jedes dieser Instrumente nach den Regeln der Kunst arbeiten, je nachdem, was er zu tun gedenkt.
[…] Genauso, glaube mir, hat Gott uns geschaffen, damit jeder von uns in den Tätigkeiten seines Lebens zuverlässig handelt. […]
Beachte: […] Genauso wenig, wie es einem der oben genannten Werkzeuge jemals möglich ist, sich selbst zu bewegen, um etwas zu tun oder auszuführen, ohne dass die Hand eines Menschen es nimmt und damit etwas herstellt, genauso wenig kann der Mensch ohne die Hand Gottes etwas Gutes ersinnen oder tun. Beachte: Das Ewige Wort des göttlichen Künstlers hat mich so gemacht, wie es mich haben wollte, und hat mich in diese Welt hineingestellt. Sag mir also: Wie könnte ich etwas ersinnen oder ausführen, wie könnte ich irgendetwas bewerkstelligen ohne die Kraft Gottes?
Er, der mir, meiner Natur gemäß, den Verstand gegeben hat, so wie er wollte, der wird mir auch die Fähigkeit geben, all das zu denken, von dem er weiß, dass es mir nützt, und mir die Kraft verleihen, das zu tun, was er will. Wenn ich also das tue, wird er mir sicher mehr dafür geben und mir in seiner Liebe vollkommenere Gedanken schenken; wenn ich aber selbst das Wenige, das mir anvertraut wurde, vernachlässige, werde ich zu Recht die Strafe erleiden, dass Gott, der es mir gegeben hat, es mir für immer entzieht, und ich werde unwirksam sein, ein nutzloses Werkzeug, weil ich die Gebote des Schöpfers nicht in die Tat umsetzen wollte und mich der Faulheit und Nachlässigkeit hingegeben habe. Das ist der Grund, weshalb ich von der Hand des Meisters verworfen wurde.