„Fahr hinaus [wo der See tief ist]“, das heißt in die offene See der Auseinandersetzungen. Gibt es eine Tiefe, die vergleichbar ist mit der „Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis des Sohnes Gottes“ (vgl. Röm 11,33), der Verkündigung seiner göttlichen Sohnschaft? […] Die Kirche wird von Petrus in die offene See des Zeugnisablegens geführt, um dort den auferstandenen Sohn Gottes und den ausgegossenen Heiligen Geist zu betrachten.
Was sind das für Netze der Apostel, die Christus auszuwerfen gebietet? Nicht etwa die Verknüpfung von Worten [der Hl. Schrift], die sorgsam entfaltete Rede, die Tiefe der Argumente, die jene, die von ihnen gefangen werden, nicht wieder loslassen? Diese Fischfang-Instrumente der Apostel bringen ihren Fang nicht um, sondern bewahren ihn, ziehen ihn aus den Untiefen ans Licht, führen ihn aus den Abgründen zu den Höhen […].
„Meister“, sagt Petrus, „wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen“ (Lk 5,5). Auch ich, Herr, weiß, dass es für mich Nacht wird, wenn du mir nicht sagst, was ich tun soll. Ich habe noch niemanden durch meine Worte bekehrt, es ist noch Nacht. An Epiphanie habe ich gesagt: Ich habe das Netz ausgeworfen, aber noch nichts gefangen. Ich habe das Netz bei Tag ausgeworfen. Nun warte ich darauf, dass du es mir gebietest; auf dein Wort hin werde ich es wieder auswerfen. Auf sich selbst zu vertrauen ist vergeblich, aber Demut ist fruchtbar. Jene, die bis dahin nichts gefangen hatten, fingen auf Geheiß des Herrn eine gewaltige Menge an Fischen.