Das dritte Gebot des Dekalogs betont die Heiligkeit des Sabbat. „Der siebte Tag ist Sabbat, Ruhetag, heilig für den Herrn“ (Ex 31,15).
Die Heilige Schrift gedenkt in diesem Zusammenhang der Schöpfungstat: „In sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er.
Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt“ (Ex 20,11).
Die Schrift offenbart im Tag des Herrn auch ein Gedenken an die Befreiung Israels aus der Knechtschaft Ägyptens: „Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm dort herausgeführt. Darum hat es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht, den Sabbat zu halten“ (Dtn 5,15).
Gott hat Israel den Sabbat anvertraut, damit es ihn zum Zeichen des unverbrüchlichen Bundes halte (vgl. Ex 31,16). Der Sabbat ist für den Herrn da; er ist dem Lobpreis Gottes, seines Schöpfungswerkes und seiner Heilstaten für Israel vorbehalten und geweiht. […]
Das Evangelium berichtet von zahlreichen Zwischenfällen, bei denen Jesus beschuldigt wird, das Sabbatgebot zu verletzen. Jesus verstößt jedoch nie gegen die Heiligkeit dieses Tages (vgl. Mk 1,21; Joh 9,16). Er gibt mit Autorität dessen wahren Sinn an: „Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“ (Mk 2,27). Voll Mitleid beansprucht Christus das Recht, am Sabbat Gutes zu tun statt Böses, ein Leben zu retten, statt es zu verderben (vgl. Mk 3,4). Der Sabbat ist der Tag des barmherzigen Herrn und der Gottesverehrung (vgl. Mt 12,5; Joh 7,23). „Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat“ (Mk 2,28).