Weh denen, die ihren Reichtum horten! Weh denen, die ihre Ehre von den Menschen empfangen wollen! Weh denen, die sich bei den Reichen einschleichen, anstatt Ehre und Reichtum von Gott zu ersehnen, danach zu verlangen, mit ihm vereint zu sein und nichts anderes, denn nichtig ist die Welt und alles, was in der Welt ist: alles nur Eitelkeit der Eitelkeiten […] Weh denen, meine Seele, die nach der Ehre von Menschen verlangen, denn so entgeht ihnen die Ehre von Gott! Weh denen, meine Seele, die ihren Reichtum aufhäufen, denn in der Unterwelt werden sie nach einem Tropfen Wasser lechzen! Weh denen, meine Seele, die ihre Hoffnung auf Menschen setzen, denn die Menschen sterben und mit ihnen ihre Hoffnungen, und so werden sie ohne jede Hoffnung sein! Weh denen, meine Seele, die hier auf Erden ihre Ruhe suchen, denn in der Unterwelt werden sie die ewige Trübsal finden!
Sag mir, meine Seele, warum bist du traurig, was strebst du nach den Gütern dieses Lebens? Antworte mir, und ich werde dich den Nutzen eines jeden lehren; lass dich unterweisen und lerne, was gut an jedem ist.
Sag mir, willst du gerühmt werden, willst du gelobt werden? Dann höre nun, was Ehre und was Unehre ist. Ehre bedeutet, alle Wesen zu ehren, aber Gott mehr als sie alle, seine Gebote als Reichtum zu gewinnen und für sie Ungerechtigkeiten oder Beleidigungen zu erleiden, für sie Schmähungen aller Art zu ertragen. Wenn du, meine Seele, dich also bei irgendeiner Gelegenheit bemüht hast, Gott zu ehren, ihn zu verherrlichen und dafür geschmäht und verachtet wurdest, so hast du Ehre und Herrlichkeit erlangt, die bleibt, denn die Ehre Gottes wird mit Sicherheit über dich kommen; dann werden alle Engel dich loben, denn du hast Gott geehrt, Gott, den sie besingen.