Und wenn der Same verdorrt, so geschieht dies nicht wegen der Hitze; und wenn die Worte ersticken, so sind nicht die Dornen daran schuld, sondern diejenigen, welche die Dornen wachsen lassen. Wenn du nur willst, so kannst du ja dieses verderbliche Gewächs hindern und den Reichtum in der richtigen Weise gebrauchen.
Deshalb sagte der Erlöser nicht: die Welt, sondern „die Sorge dieser Welt“; auch nicht: der Reichtum, sondern: „der Trug des Reichtums“. Schieben wir also die Schuld nicht auf die weltlichen Geschäfte, sondern auf unsere eigene verkehrte Gesinnung. […]
Siehst du also, dass nicht der Sämann die Schuld trägt, auch nicht der Same, sondern die Erde, die ihn aufnimmt; dass es nicht an der Natur liegt, sondern an der Gesinnung? Hierin zeigt sich nun aber ein hohes Maß von Liebe, dass er nicht einen unmöglichen Grad von Tugend von allen verlangt, sondern dass er die ersten annimmt und die, die an zweiter Stelle kommen, nicht zurückweist, und denen, die an dritter Stelle stehen, ebenfalls noch einen Platz einräumt. […]
Zuerst also müsst ihr genau achtgeben und euch fortwährend an das Gehörte erinnern. Sodann braucht ihr Mannhaftigkeit und dann Verachtung des Reichtums und Losschälung von aller Anhänglichkeit an das Irdische. Aus diesem Grunde nennt Jesus auch das Hören vor jenem, weil es in erster Linie vonnöten ist. „Denn wie werden sie glauben, wenn sie nicht hören?“ (vgl. Röm 10,14), wie ja auch wir nicht erfahren können, was wir zu tun haben, wenn wir nicht achtgeben auf das, was gesagt wird, dann erst nennt er die Mannhaftigkeit und die Verachtung der irdischen Dinge. Nachdem wir also dieses gehört haben, wollen wir uns nach allen Seiten hin rüsten, wollen auf das, was gesagt wird, achthaben, die Wurzeln in die Tiefen gehen lassen und uns von aller Anhänglichkeit an irdische Dinge losmachen.