Die Türen stehen jedem Menschen offen, der sich aufrichtig und von ganzem Herzen Gott zuwendet; und der Vater nimmt ein Kind, das wirklich bereut, mit Freude auf. Welches ist das Zeichen wahrer Reue? Nicht mehr in alte Verfehlungen zurückzufallen und die Sünden, die dich in Todesgefahr brachten, mit der Wurzel aus dem Herzen zu reißen.
Sobald sie ausgelöscht sind, wird Gott wieder in dir wohnen. Denn wie die Schrift sagt, wird ein Sünder, der umkehrt und bereut, dem Vater und den Engeln im Himmel eine unermessliche und unvergleichliche Freude bereiten (vgl. Lk 15,10). Deshalb rief der Herr aus: „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“ (vgl. Hos 6,6; Mt 9,13). „Ich will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er sich bekehrt“ (vgl. Ez 33,11). „Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß werden wie Wolle“ (Jes 1,18).
Gott allein kann nämlich Sünden nachlassen und Schuld tilgen; während der Herr uns ermahnt, unseren Brüdern, die umkehren, jeden Tag zu vergeben. Und wenn schon wir, die wir böse sind, anderen geben, was gut ist (vgl. Mt 7,11), wie viel mehr wird „der Vater des Erbarmens“ (2 Kor 1,3) dies tun? Der Vater allen Trostes, der von Natur aus gut, voller Mitleid, Erbarmen und Geduld ist, wartet auf jene, die umkehren. Die echte Bekehrung aber setzt voraus, dass man aufhört zu sündigen und nicht mehr zurückblickt. […] Lasst uns also unsere einstigen Sünden zutiefst bereuen und den Vater bitten, sie zu vergessen. Er kann in seiner Barmherzigkeit auflösen, was geschehen ist, und durch den Tau des Heiligen Geistes unsere vergangenen Missetaten auslöschen.