„Er vermehrt die Völker und tilgt sie aus; und er stellt sie wieder her, nachdem er sie dahingerafft hat“ (vgl. Ijob 12,23 Vulg.). Sicherlich kann man das so verstehen, dass der Herr die Völker vermehrt und sie austilgt, insofern jeden Tag Menschen geboren werden, die zum Sterben bestimmt sind; und dass er die ausgetilgten Völker wiederherstellt, erklärt sich damit, dass die Toten auferstehen werden.
Wir verstehen diese Worte jedoch tiefer, wenn wir erkennen, wie sie sich in den Seelen dieser Völker erfüllen. Der Herr vermehrt die Völker und tilgt sie aus, wenn er zwar durch Fruchtbarkeit ihre Nachkommenschaft vermehrt, sie aber dann wegen ihres Unglaubens verwirft. Sind sie aber einmal zu Fall gekommen, stellt er sie vollkommen wieder her, insofern er diese Völker, die er verworfen hatte, als sie in ihrem Unglauben von ihm abfielen, eines Tages wieder zur Glaubenstreue zurückgeführt hat. Und als diese in ihrer geistlichen Unversehrtheit wiederhergestellt waren, wurde das alte Volk, das Gott treu zu sein schien, in seinem Herzen für abtrünnig befunden und verworfen, da es sich sogar – in seiner Glaubensverirrung fehlgeleitet – gegen den erhob, den es zuerst angekündigt hatte.
Der Text fährt fort: „Sie werden umhertappen wie in der Finsternis und nicht im Licht; er wird sie taumeln lassen wie Betrunkene“ (vgl. Ijob 12,25 Vulg.).