Um die Rolle der Diener, die Jesus an die Spitze seines Volkes gestellt hat, zu verdeutlichen, spricht der Herr folgende Worte, die im Evangelium überliefert sind (vgl. Mt 24,45–46): „Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit ihr Maß an Getreide zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!“ […] Wenn wir uns fragen, welches dieses rechte Maß an Getreide ist, gibt uns Paulus Auskunft; es ist „das Maß des Glaubens, das Gott einem jeden zugeteilt hat“ (vgl.
Röm 12,3). Was Christus als Maß an Getreide bezeichnet, nennt Paulus Maß des Glaubens, um uns zu lehren, dass es keine andere geistliche Nahrung gibt als das Geheimnis des christlichen Glaubens. Dieses Maß an Getreide geben wir euch im Namen des Herrn jedes Mal, wenn wir, erleuchtet durch die geistliche Gnadengabe, der wahren Glaubenslehre gemäß zu euch sprechen. Ihr empfangt dieses Maß von den Verwaltern des Herrn an jedem Tag, an dem ihr aus dem Mund der Diener Gottes das Wort der Wahrheit hört.
Dieses Maß an Getreide, das Gott uns zuteilt, soll unsere Nahrung sein. Ziehen wir daraus die Kraft für gutes Verhalten, um den Lohn des ewigen Lebens zu erlangen. Glauben wir an den, der sich selbst uns zur Nahrung gibt, damit wir nicht unterwegs zusammenbrechen (vgl. Mt 15,32), und der selbst unser Lohn sein will, damit wir die Freude finden in der ewigen Heimat. Lasst uns an ihn glauben und auf ihn hoffen; lasst uns ihn über alles und in allem lieben! Denn Christus ist unsere Speise, und er wird unser Lohn sein. Christus ist die Nahrung und der Trost der Pilger, die noch auf dem Weg sind; er ist die Sättigung und der Jubel der Seligen in ihrem himmlischen Frieden.