Unser Herr Jesus hat Hirten und Lehrer für die ganze Welt eingesetzt und „Verwalter von Geheimnissen Gottes“ (1 Kor 4,1). Er hat ihnen aufgetragen, wie Fackeln zu leuchten und zu erleuchten, nicht nur im Land der Juden […], sondern überall unter der Sonne, also den Menschen auf der ganzen Erde.
Es ist demnach wahr, was der heilige Paulus sagt: „Keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen“ (Hebr 5,4). […]
Wenn er der Ansicht war, seine Jünger so senden zu sollen, wie der Vater ihn selbst gesandt hatte (vgl. Joh 20,21), war es notwendig, dass sie, die dazu berufen waren, ihn nachzuahmen, erfahren, wozu der Vater seinen Sohn gesandt hatte. Er erklärte uns daher verschiedentlich die Eigenart seiner eigenen Sendung. Einmal sagte er: „Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten“ (Lk 5,32). Und auch: „Ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Joh 6,38). Und ein andermal: „Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird“ (Joh 3,17).
Er fasste die Aufgabe der Apostel in wenigen Worten zusammen, indem er sagte, dass er sie gesandt habe, wie der Vater ihn selbst gesandt habe: So wussten sie, dass es ihre Aufgabe sei, die Sünder zur Umkehr zu rufen, sich um die Kranken zu kümmern, körperlich und geistlich, in ihrem Amt als Verwalter keinesfalls ihren eigenen Willen zu suchen, sondern den Willen dessen, der sie gesandt hat, und schließlich die Welt zu retten, soweit sie die Lehren des Herrn annimmt.