Ich stieg gerne (mit jungen Leuten) auf einen der Türme der Kathedrale von Burgos und ließ sie den Dachfirst aus der Nähe betrachten, ein wahres Spitzengewebe aus Stein, das Ergebnis geduldiger und kostspieliger Arbeit. Im Lauf dieser Gespräche wies ich darauf hin, dass man dieses Wunderwerk von unten nicht sehen könne, und […] fügte hinzu: Das ist Arbeit für Gott, Opus Dei! Seine persönliche Arbeit bis zur Vollkommenheit zu Ende zu führen, mit der Schönheit und Pracht dieser zarten Spitzen aus Stein.
Angesichts dieser für sich selbst sprechenden Wirklichkeit begriffen sie, dass all dies Gebet war, ein großartiges Zwiegespräch mit dem Herrn. Diejenigen, die ihre Kräfte an dieser Aufgabe verbrauchten, wussten sehr wohl, dass ihre Anstrengung von den Straßen der Stadt aus nicht gewürdigt werden konnte: Sie galt einzig und allein Gott. […]
Wir sind davon überzeugt, dass Gott überall zugegen ist. Also bestellen wir die Felder und loben den Herrn, wir segeln auf den Meeren und üben alle möglichen Berufe aus, während wir seine Barmherzigkeit preisen. So bleiben wir jeden Augenblick mit Gott vereint. […] Vergesst aber nicht, dass ihr auch in der Gegenwart von Menschen lebt, die von euch – von dir! – ein christliches Zeugnis erwarten.
Deshalb müssen wir in unserer beruflichen Tätigkeit, in allem, was menschlich ist, so handeln, dass wir uns nicht schämen müssen, wenn jemand, der uns kennt und liebt, uns bei der Arbeit sieht, und dass wir auch ihm keinen Anlass geben, sich unser zu schämen. […] Es soll euch nicht so ergehen wie dem Mann im Gleichnis, der beschlossen hatte, einen Turm zu bauen. Nachdem er das Fundament gelegt hatte, war er nicht mehr in der Lage, den Bau fertigzustellen, und alle, die es sahen, begannen, ihn zu verspotten und sagten: „Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.“ Ich versichere euch, dass ihr, wenn ihr das Übernatürliche nicht aus den Augen verliert, eure Arbeit krönen und eure Kathedrale vollenden werdet.