Mein Herr Jesus, du bist bei uns „alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20), nicht nur in der heiligen Eucharistie, sondern auch durch deine Gnade … Deine Gnade ist in der Kirche, sie ist und lebt in jeder gläubigen Seele … Die Kirche ist deine Braut, die gläubige Seele ist auch deine Braut … Wie handelt deine Gnade an ihnen, um sie dir gleichzugestalten? …
Deine Gnade wirkt unaufhörlich in der Kirche, um sie vollkommener zu machen: vollkommener durch die wachsende Zahl ihrer Heiligen, denn ständig kommen neue zu den bisherigen hinzu, und so wird diese Krone der Heiligen jeden Tag durch neue Diamanten vervollständigt […]; vollkommener durch die neuen Kreuze, die du ihr jeden Tag auferlegst, und die Siege, die sie jeden Tag gegen den Fürst dieser Welt erringt; vollkommener durch die Verfolgungen, die sie durch die Jahrhunderte hindurch erträgt, und durch die Leiden, die sie erduldet und ihrem Bräutigam immer ähnlicher werden lassen; vollkommener durch das Gewicht der Verdienste ihrer Glieder, die täglich zu den Verdiensten des Vortages hinzukommen.
Es ist eine ständig wachsende Summe an Heiligkeit, an neuer Verherrlichung Gottes, die zur bisherigen Verherrlichung hinzukommt, die vor dem Herrn immer lebendig ist […]; vollkommener, weil die heutige Gnade zur gestrigen Gnade hinzugefügt wird und nicht anders kann, als diese Braut von einem Aufstieg zum nächsten, immer näher zu ihrem Bräutigam zu drängen.
Jesus ist die Seele der Kirche, er gibt ihr all das, was die Seele dem Körper gibt: das Leben, das unsterbliche Leben, indem er sie unerschütterlich macht […]. Er wirkt durch sie und setzt durch sie sein Werk fort, das er in seinem Leib begonnen hat, während er unter den Menschen lebte: die Verherrlichung Gottes durch die Heiligung der Menschen … Dieses Werk ist das Ziel der Kirche, so wie es auch das Ziel Christi war: Jesus vollbringt es in ihr ohne Unterlass, durch alle Jahrhunderte hindurch.