Um euch, meine Brüder, die Macht des Gebets zu zeigen und die Gnaden, die es euch vom Himmel herabzieht, sage ich euch, dass alle Gerechten nur durch das Gebet die Freude hatten, durchzuhalten.
Das Gebet ist für unsere Seele das, was der Regen für die Erde ist. Ihr könnt ein Land düngen, soviel ihr wollt; wenn der Regen ausbleibt, wird alles, was ihr tut, nichts nützen.
Ebenso könnt ihr gute Werke tun, so viel ihr wollt; wenn ihr nicht oft und in rechter Weise betet, könnt ihr nicht gerettet werden. Denn das Gebet öffnet die Augen unserer Seele; es lässt sie die Größe ihres Elends spüren, ihre Schwäche fürchten und die Notwendigkeit empfinden, sich an Gott zu wenden. Der Christ verlässt sich in allem auf Gott allein und nicht auf sich selbst. Ja, meine Brüder, nur durch das Gebet haben alle Gerechten durchgehalten. […]
Meine Brüder, erkennen wir nicht selbst, dass wir, sobald wir unser Gebetsleben vernachlässigen, sofort den Geschmack an den Dingen des Himmels verlieren: Wir denken nur noch an die Erde; und wenn wir das Gebet wieder aufnehmen, dann spüren wir, wie der Gedanke und das Verlangen nach den Dingen des Himmels in uns wieder aufleben. Ja, meine Brüder, wenn wir glücklich sind, in der Gnade Gottes zu sein, dann werden wir entweder zum Gebet Zuflucht nehmen, oder wir können sicher sein, dass wir nicht lange auf dem Weg zum Himmel ausharren werden.