Meine Brüder, zögern wir nicht, uns zu Gott zu bekehren. […] Wenn Gott euch heute seine Gnade anbietet, warum nutzt ihr sie nicht? Sagt ihr aber, es eile ja nicht und ihr hättet ja noch Zeit, argumentiert ihr da nicht wie Narren?
Bedenkt, wozu ihr fähig seid, wenn ihr krank seid? Ach, zu gar nichts; ihr könnt dann nicht einmal einen richtigen Akt der Reue vollziehen, weil ihr so sehr in eurem Leiden aufgeht, dass ihr gar nicht an euer Seelenheil denkt.
Nun, meine Brüder, sind wir da nicht erst recht in der Stunde, da wir den Tod erwarten, viel zu elend, um uns zu bekehren? Tut für eure arme Seele wenigstens das, was ihr für euren Körper tut, der doch nur ein Haufen Fäulnis ist und schon bald zur Nahrung für die gemeinsten Tiere wird. Wenn ihr gefährlich verletzt seid, wartet ihr dann sechs Monate oder ein Jahr, bevor ihr die Medizin anwendet, die ihr zu eurer Heilung für notwendig haltet? Wenn ihr von einem wilden Tier angegriffen werdet, wartet ihr dann, bis ihr halb aufgefressen seid, bevor ihr um Hilfe ruft? Fleht ihr nicht sofort eure Nachbarn um Hilfe an? Warum, meine Brüder, handelt ihr nicht ebenso, wenn ihr seht, dass eure arme Seele, von der Sünde befleckt und entstellt, unter die Tyrannei der Dämonen gerät? Warum bemüht ihr euch nicht sofort um die Hilfe des Himmels und nehmt Zuflucht zur Buße?
Ja, meine Brüder, wie große Sünder ihr auch sein mögt, wenn ihr doch vorhabt, eines Tages mit der Sünde aufzuhören, warum solltet ihr nicht heute damit aufhören, da Gott euch die Zeit und die Gnaden dazu schenkt?