Der Himmel, die Luft, die Erde und das Meer sind mit Herrlichkeit bekleidet, und der ganze Kosmos verdankt seinen Namen seiner großartigen Harmonie. Wir schätzen diese Schönheit der Dinge natürlich instinktiv, aber die Worte, die dies ausdrücken sind stets geringer als das, was unser Verstand erfasst hat.
Umso mehr ist der Herr der Schönheit über alle Schönheit erhaben; und wenn unser Verstand auch seine ewige Herrlichkeit nicht erfassen kann, so bleibt ihm doch eine Vorstellung von Herrlichkeit. Wir müssen also einen Gott bekennen, der für unseren Geist unfassbar schön ist, zu dem wir aber außerhalb von ihm selbst keinen Zugang haben.
Das ist die Wahrheit des Geheimnisses Gottes, der unergründlichen Natur des Vaters. Gott ist unsichtbar, unaussprechlich, unendlich. Selbst das angemessenste Wort kann nur verstummen; der Verstand, der dieses Geheimnis durchdringen will, fühlt sich ganz betäubt und erfährt seine Begrenztheit. Im Namen des Vaters haben wir immerhin, wie wir bereits gesagt haben, seine wahre Natur: Denn er ist Vater, aber nicht wie die Menschen es sind, denn er ist unerschaffen, ewig, und er bleibt derselbe immer und ewiglich. Nur der Sohn kennt ihn, denn „niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will“ (Mt 11,27; vgl. Lk 10,22). Sie kennen sich gegenseitig und das Wissen, das sie voneinander haben, ist vollkommen. Und weil niemand den Vater kennt außer dem Sohn, müssen wir den Vater durch den Sohn, den einzigen treuen Zeugen, kennenlernen.
Aber es fällt mir leichter, dies vom Vater zu denken, als es zu sagen, und ich spüre, wie ohnmächtig jedes Wort ist, um auszudrücken, was er ist. […] Die vollkommene Erkenntnis Gottes besteht für unser menschliches Maß also darin, zu wissen, dass Gott existiert, dass er nicht ignoriert werden kann, dass er aber dennoch unaussprechlich und unsagbar bleibt. Glauben wir an ihn, versuchen wir, ihn zu verstehen, bemühen wir uns, ihn anzubeten; ein solches Lob ist das Zeugnis, das wir für ihn ablegen können.