Was stellt Fasten anderes dar als Wesen und Abbild des Himmels? Fasten ist die Stärkung der Seele und die Nahrung des Geistes. Fasten ist das Leben der Engel, der Tod der Sünde, die Vernichtung der Fehler, die Arznei zum Heil, die Wurzel der Gnade und das Fundament der Keuschheit.
Auf dieser Leiter gelangt man schneller zu Gott. Elija stieg auf ihr empor, bevor er den Wagen bestieg. Und als er zum Himmel auffuhr, hinterließ er seinem Jünger das Erbe der Nüchternheit und Enthaltsamkeit (vgl. 2 Kön 2,11–15).
In der Kraft und im Geist des Elija kam Johannes (vgl. Lk 1,17). Denn auch er fastete in der Wüste, und seine Nahrung waren Heuschrecken und wilder Honig (vgl. Mt 3,4). Aus diesem Grund wurde er, der durch seine Selbstbeherrschung über die Begrenztheit menschlicher Möglichkeiten hinausgewachsen war, nicht als Mensch, sondern als Engel betrachtet. Über ihn lesen wir: „Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten [griechisch: Engel] vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen“ (Mt 11,9–10; vgl. Ex 23,20). Wer hätte durch menschliche Kraft auf einem feurigen Wagen mit feurigen Pferden im Wirbelsturm zum Himmel emporfahren können [wie Elija], wenn nicht jener, der die Beschaffenheit des menschlichen Leibes umgestaltet hatte durch die Kraft des Fastens, das ihm eine unvergängliche Natur verlieh?