Hl. Cyrill von Jerusalem

Über alles gießt der Vater durch seinen Sohn und den Heiligen Geist seine himmlischen Gaben aus. Das ewige Leben aber hat er in seiner Menschenfreundlichkeit uns Menschen untrüglich verheißen. Glauben müssen wir an die Möglichkeit, dass es uns gegeben wird. Glauben müssen wir; denn wir sollen auf Gottes Macht und nicht auf unsere Schwäche achten.

Bei Gott ist nämlich alles möglich. […]

Es gibt zahlreiche Beweise für ein ewiges Leben. Wollen wir das ewige Leben erlangen: die göttlichen Schriften weisen uns die Wege, die dazu führen. […] Ein Weg ist der Glaube. Denn es ist geschrieben: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben“ (Joh 3,36). […] Noch ein anderer Weg ist: im Martyrium Christus zu bekennen. Denn es heißt: „Wer seine Seele hasst in dieser Welt, wird sie erhalten für das ewige Leben“ (Joh 12,25). Wieder ein anderer Weg ist: Christus höher zu schätzen als Besitz und Verwandtschaft. „Wer Brüder und Schwestern verlässt, […] wird das ewige Leben erben“ (vgl. Mt 19,29). Wieder ein Weg ist die Beobachtung der Gebote. „Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten usw.“ antwortete der Herr dem, der zu ihm kam und fragte: „Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu haben?“ (vgl. Mt 19,16.18). Noch ein Weg ist: die sündhaften Werke aufzugeben und Gott zu dienen. Paulus sagt nämlich: „Jetzt aber, da ihr befreit seid von der Sünde und zu Sklaven Gottes geworden seid, habt ihr eure Frucht, die zur Heiligung führt, und als Ende ewiges Leben“ (vgl. Röm 6,22).

Noch viele andere Wege lassen das ewige Leben finden. Doch ich übergehe sie, es sind ihrer zu viele. In seiner Barmherzigkeit hat nämlich der Herr nicht nur eine oder zwei, sondern viele Türen zum ewigen Leben geöffnet; denn soweit es auf ihn ankommt, sollen alle ungehindert das ewige Leben erlangen.

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 20 April 2023