Origenes

Noch sehen wir nicht, dass die Worte aus dem Buch Genesis, „am siebten Tag ruhte Gott, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte“, sich an jenem siebten Tag der Schöpfung erfüllt hätten, und wir sehen es bis heute nicht. Wir sehen, dass Gott immer am Werk ist. Es gibt keinen Sabbat, an dem Gott nicht am Werk wäre, keinen Tag, an dem er nicht „seine Sonne aufgehen lässt über Bösen und Guten und regnen lässt über Gerechte und Ungerechte“, oder „das Gras auf den Bergen und die Pflanzen für die Menschen sprießen lässt“ […] oder „zum Totenreich hinabführt und auch herauf.

Daher antwortet der Herr denen, die ihn beschuldigen, am Sabbat zu arbeiten und zu heilen: „Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk.“ Dadurch macht er klar, dass es in dieser Erdenzeit keinen Sabbat gibt, an dem Gott davon „ruhen“ würde, über den Lauf der Welt und die Geschicke des Menschengeschlechtes zu wachen. […] In seiner Weisheit als Schöpfer hört er nicht auf, bis zum Ende der Welt seine Vorsehung und sein Wohlwollen über seinen Geschöpfen walten zu lassen. Der wirkliche Sabbat, an dem Gott von all seinen Werken ruhen wird, ist also die zukünftige Welt, wenn „Schmerz, Trauer und Seufzen entflohen sind“ und „Christus alles in allem“ sein wird.

(Bibl. Ref.: vgl. Gen 2,2; vgl. Mt 5,45; vgl. Ps 147(146),8; vgl. 1 Sam 2,6; Joh 5,17; vgl. Mt 28,20; vgl. Jes 35,10 LXX; vgl. Kol 3,11)

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 21 July 2023