Nachdem Andreas bei Jesus geblieben war und viel von ihm gelernt hatte, behielt er diesen Schatz nicht für sich: Er eilte zu seinem Bruder, um ihn teilhaben zu lassen an den Gütern, die er empfangen hatte. […] Bemerkenswert, wie gefügig und gehorsam Petrus von Anfang an war […], denn er eilte unverzüglich herbei: Andreas „führte ihn zu Jesus“, sagt der Evangelist.
Niemand aber soll ihn (Petrus) der Unbesonnenheit beschuldigen, so als hätte er blindlings der Einladung seines Bruders Folge geleistet. Wahrscheinlich hatte Andreas lange und ausführlich mit ihm gesprochen. Die Evangelisten übergehen jedoch vieles in einer knappen Zusammenfassung. Übrigens heißt es nicht, dass Petrus sofort geglaubt habe, sondern dass ihn sein Bruder „zu Jesus führte“, um ihn Jesus anzuvertrauen, damit Petrus von ihm umfassend belehrt würde.
Als Johannes der Täufer sagte: „Seht, das Lamm Gottes“ und „Er ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft“, da überließ er Christus die Aufgabe, seine Lehre selbst genauer darzulegen. Mit umso größerem Recht tat Andreas das Gleiche, denn er maßte sich nicht an, alles erklären zu können. Er führt seinen Bruder zur Quelle des Lichts selbst, und zwar mit solcher Eile und Freude, dass dieser keinen Augenblick zögerte, sich dorthin zu begeben.