Können wir einen Menschen, der innerlich zu schwach ist für alles Gute, nicht emporheben wie den Gelähmten im Evangelium, und ihm das Dach der Schrift abdecken, um ihn dann hinabzulassen vor die Füße des Herrn?
Ihr versteht wohl: Ein solcher Mensch ist ein geistlich Gelähmter. Und ich sehe dieses Dach (der Schrift) und weiß, dass Christus unter diesem Dach verborgen ist.
Ich werde also, soweit es mir möglich ist, das tun, was der Herr bei denen gutgeheißen hat, die das Dach des Hauses abdeckten und den Gelähmten vor seine Füße hinabließen. Der Herr sagte nämlich zu ihm: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“ Und Jesus heilte den Mann von seiner inneren Lähmung: Er vergab ihm seine Sünden und stärkte seinen Glauben.
Es waren aber Leute dabei, deren Augen die Heilung der inneren Lähmung nicht wahrnehmen konnten. Sie hielten den Arzt, der die Heilung vorgenommen hatte, für einen Gotteslästerer. „Wie kann dieser Mensch so reden?“, sagten sie, „Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?“ Da der Arzt aber Gott war, erkannte er die Gedanken, die sie im Herzen hatten. Wohl glaubten sie, dass Gott die Macht dazu habe; doch sie erkannten nicht, dass es Gott war, der da leibhaftig vor ihnen stand. Also wirkte dieser Arzt nun auch am Leib des Gelähmten, um die innere Lähmung derer zu heilen, die so daherredeten. Er heilte etwas, das sie sehen konnten, damit auch sie glaubten.
So fasse auch du Mut, dessen Herz schwach ist, der du so krank bist, dass du, angesichts dessen, was in der Welt vor sich geht, dich zu nichts Gutem mehr in der Lage fühlst. Fasse auch du Mut, der du innerlich gelähmt bist. Lasst uns gemeinsam das Dach der Heiligen Schrift abdecken, um dann hinabzusteigen zu den Füßen des Herrn.