„Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen“. Die Szene ist hochaktuell. Auch heute noch wirft der Sämann in vollem Schwung seine Saatkörner aus. Das Werk der Erlösung geht weiter, und der Herr will dabei unsere Mitwirkung. Er möchte, dass wir Christen seiner Liebe alle Wege der Erde öffnen.
Er lädt uns ein, seine göttliche Botschaft in Lehre und Beispiel bis an die Enden der Erde bekannt zu machen. Von uns, den Mitgliedern der Kirche und der bürgerlichen Gesellschaft verlangt er, in treuer Pflichterfüllung ein zweiter Christus zu sein, indem jeder seine berufliche Arbeit und seine Standespflichten heiligt.
Wenn wir die Welt um uns herum betrachten – die wir lieben, weil sie Gottes Werk ist –, sehen wir, wie sich das Gleichnis verwirklicht: Jesu Wort ist fruchtbar, es weckt in vielen Seelen den Durst, sich hinzugeben und treu zu sein. Das Leben und das Verhalten derer, die Gott dienen, haben den Lauf der Geschichte verändert, und viele von denen, die den Herrn nicht kennen, lassen sich – vielleicht ohne es zu wissen – von Idealen bewegen, deren Ursprung im Christentum liegt.
Wir sehen auch, dass ein Teil des Saatguts auf unfruchtbare Erde fällt oder unter Dornen und Gestrüpp; dass es Herzen gibt, die sich dem Licht des Glaubens verschließen. Die Ideale des Friedens, der Versöhnung und der Brüderlichkeit werden zwar öffentlich akzeptiert und proklamiert, doch allzu oft werden sie von den Tatsachen widerlegt. Einige versuchen hartnäckig, aber vergeblich, das Wort Gottes mundtot zu machen, indem sie entweder zu brutalen Mitteln greifen oder zu einer Waffe, die weniger Lärm macht, aber vielleicht noch grausamer ist, weil sie den Geist abstumpft: die Gleichgültigkeit.