Die Wahrheit, dass der Mensch durch die Arbeit am Wirken Gottes, seines Schöpfers, teilnimmt, hat besonders eindringlich Jesus Christus ins Licht gerückt – Jesus, über den viele seiner ersten Zuhörer in Nazaret staunten und sagten: „Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? … Ist das nicht der Zimmermann?“.
Das ihm anvertraute „Evangelium“, das Wort der ewigen Weisheit, hat Jesus nicht nur verkündet, sondern vor allem durch sein Werk vollbracht. Daher war dieses Evangelium auch ein „Evangelium der Arbeit“, weil der, der es verkündete, selbst ein Mann der Arbeit war, der handwerklichen Arbeit, wie Josef von Nazaret. Wenn wir auch in seinen Worten keine besondere Ermahnung zur Arbeit finden, sondern einmal sogar ein Verbot übertriebener Sorge um Arbeit und Unterhalt (vgl. Mt 6,25–34), so ist doch die Sprache des Lebens Christi selbst eindeutig: Er gehört zur „Welt der Arbeit“, anerkennt und achtet die menschliche Arbeit. Man kann sogar sagen: Er schaut mit Liebe auf die Arbeit und ihre verschiedenen Formen, deren jede ihm ein besonderer Zug in der Ähnlichkeit des Menschen mit Gott, dem Schöpfer und Vater, ist.
Hat er nicht gesagt: „… mein Vater ist ein Winzer“ (Joh 15,1)? […] Jesus Christus bezieht sich in seinen Gleichnissen über das Reich Gottes ständig auf die menschliche Arbeit: auf die des Hirten, des Landwirts, des Arztes, des Sämanns, des Hausherrn, des Dieners, des Verwalters, des Fischers, des Händlers, des Landarbeiters. Er spricht auch von den verschiedenen Arbeiten der Frauen. Er vergleicht das Apostolat mit der körperlichen Arbeit der Ernte oder des Fischfangs. […] [Hier haben wir das große], wenn auch diskrete Evangelium der Arbeit, das wir in Christi Leben und Gleichnissen finden, in dem, „was Jesus getan und gelehrt hat“ (Apg 1,1).