Es ist schön zu lesen, was von der Schwiegermutter des heiligen Petrus im Evangelium berichtet wird. Die gute Frau, die an hohem Fieber erkrankt war, hörte, dass unser Herr in Kapharnaum war, dass er große Wunder tat, die Kranken heilte, aus den Besessenen die Dämonen austrieb und noch anderes Wunderbare tat.
Sie wusste, dass ihr Schwiegersohn zum Gefolge des Sohnes Gottes gehörte, und so konnte sie zum heiligen Petrus sagen: „Mein Sohn, dein Herr ist mächtig und er hat die Macht, mich von dieser Krankheit zu befreien“. Da kam etwas später unser Herr zu ihr ins Haus. Sie beschwert sich keineswegs über ihre Krankheit; sie klagt nicht, bittet ihren Schwiegersohn um nichts, nicht einmal unseren Herrn. Sie hätte ihm doch sagen können: „Ich weiß, Herr, dass du die Macht hast, alle Krankheiten zu heilen; hab Mitleid mit mir“. Sie sagte jedoch nichts dergleichen, und unser Herr, der ihren Gleichmut wahrnahm, gebot dem Fieber sie zu verlassen. Und im gleichen Augenblick war sie geheilt.
Machen wir uns also bei allem Unerfreulichen, das uns widerfährt, keinerlei Sorge; überlassen wir alles der Vorsehung. Es soll uns genügen, dass unser Herr uns sieht und weiß, was wir um seiner Liebe willen ertragen, und dass wir das schöne Vorbild, das er uns vor allem am Ölberg, als er zu seinem Kelch Ja sagte, gegeben hat, nachahmen wollen... Denn obwohl er darum bat, dass dieser Kelch, wenn möglich, an ihm vorübergehe, so fügte er doch gleich hinzu, dass der Wille seines Vaters geschehen möge (Mt 26,42).