Jesus brach das Brot. Hätte er das Brot nicht gebrochen, wie hätten dann die Krümlein bis auf uns kommen können? Aber er brach das Brot und verteilte es. „Er hat es verteilt und den Armen gegeben“ (Ps 111(112), 9 Vulg.). Aus Gnade hat er es gebrochen, um den Zorn des Vaters und seinen eigenen zu brechen.
Gott hatte es gesagt: Er hätte uns zerbrochen, wäre nicht sein Einziger, „sein Erwählter, für sie in die Bresche gesprungen, so dass Gott sie im Zorn nicht vertilgte“ (Ps 105(106),23). Er stand vor Gott und besänftigte ihn; durch seine unerschütterliche Kraft hielt er sich aufrecht und wurde nicht zerbrochen. Er selbst jedoch hat freiwillig sein Fleisch gebrochen, es dargebracht und durch das Leiden zerbrochen. Dadurch hat er in seinem Zorn „die blitzenden Pfeile des Bogens“ zerbrochen (Ps 75(76),4), „die Köpfe des Leviatan – alle unsere Feinde – zermalmt“ (Ps 73(74),14). Dort zerbrach er gleichsam die Tafeln des ersten Bundes (vgl. Ex 32,19), damit wir nicht mehr unter dem Gesetz stehen. Dort zerbrach er das Joch unserer Gefangenschaft. Er zerbrach all das, was uns zerbrach, um in uns all das zu heilen, was zerbrochen war, und um „die Versklavten freizulassen“ (Jes 58,6). Und in der Tat: Wir waren „gefangen in Elend und Eisen“ (Ps 106(107),10). Guter Jesus, auch heute noch haben wir Hunger, obwohl du den Zorn zerbrochen und für uns arme Bettler das Brot gebrochen hast. […] Brich doch täglich dieses Brot für alle, die Hunger haben. Denn heute und jeden Tag sammeln wir ein paar Krümlein, und täglich brauchen wir aufs Neue unser tägliches Brot. „Unser tägliches Brot gib uns heute“ (vgl. Lk 11,3). Wenn du es nicht gibst, wer soll es dann geben? In unserer Not und Bedürftigkeit […] ist niemand da, der uns das Brot bricht, niemand, der uns ernährt, niemand, der uns erneuert, niemand als du, unser Gott. In jedem Trost, den du uns sendest, sammeln wir die Krümlein dieses Brotes, das du uns brichst, und wir verkosten, „wie süß deine Barmherzigkeit ist“ (Ps 108(109),21 Vulg.).