In den „Wallfahrtspsalmen“ sehnt sich der Psalmist nach Jerusalem und sagt, dass er hinaufsteigen möchte. Wohin will er hinaufsteigen? Will er die Sonne erreichen, den Mond, die Sterne? Weit gefehlt! Im Himmel befindet sich das ewige Jerusalem, wo die Engel wohnen, unsere Mitbewohner (vgl.
Hebr 12,22). Auf dieser Erde leben wir in der Fremde, weit weg von ihnen. Wir seufzen auf unserem Pilgerweg; in der Stadt jedoch werden wir vor Freude jubeln. Auf unserer Reise treffen wir Gefährten, die diese Stadt schon selbst gesehen haben und uns auffordern, ihr entgegenzulaufen. Sie sind es, die dem Psalmisten den Freudenschrei entlockten: „Wie freute ich mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir gehen!“ (Ps 121(122),1). […] „Zum Haus des Herrn wollen wir gehen“: Laufen wir also, laufen wir, denn wir werden zum Haus des Herrn kommen. Laufen wir, ohne müde zu werden. Dort gibt es keine Müdigkeit. Laufen wir zum Haus des Herrn und jubeln mit denen, die uns gerufen haben, die als erste unsere Heimat schauen durften. Sie rufen von fern denen zu, die ihnen folgen: „Wir gehen zum Haus des Herrn. Macht euch auf, lauft!“ Die Apostel haben dieses Haus gesehen und rufen uns zu: „Lauft, geht voran, folgt uns! Wir gehen zum Haus des Herrn!“ Und was antwortet ein jeder von uns? „Wie freute ich mich, als man mir sagte: Wir gehen zum Haus des Herrn“. Ich freute mich über die Propheten, ich freute mich über die Apostel, denn sie alle haben zu uns gesagt: „Wir gehen zum Haus des Herrn.“