Seht, wie mitfühlend Christus mit Judas umging –, mit einem Menschen, der so viel Liebe empfangen hatte und doch seinen eigenen Meister verriet, diesen Meister, der heiliges Stillschweigen bewahrte und ihn nicht vor den anderen Jüngern bloßstellte! Jesus hätte ja ohne weiteres offen sprechen und den anderen die geheimen Absichten und Machenschaften des Judas mitteilen können.
Aber nein, er zog es vor, ihm Barmherzigkeit und Liebe zu erweisen; anstatt ihn zu verurteilen, nannte er ihn Freund (vgl. Mt 26,50). Wenn Judas doch Jesus nur in die Augen geschaut hätte, so wie Petrus es tat! (vgl. Lk 22,61). Dann wäre Judas der Freund des Erbarmens Gottes gewesen! Jesus empfand immer Barmherzigkeit.