Ich höre von der Auferstehung und frage mich, wie diese Auferstehung sein wird. Ich glaube nämlich, dass ich dazu bestimmt bin, aufzuerstehen, aber ich will, dass man mir sagt, welches Wesen ich dann sein werde. Ich muss wissen, ob ich in einem anderen Leib auferstehen werde, vielleicht in einem flüchtigen, ich meine ätherischen, oder ob es der Leib sein wird, in dem ich sterbe.
Wenn ich aber in einem ätherischen Körper auferstehe, dann bin das nicht mehr ich, der aufersteht. Wie kann es eine wahre Auferstehung geben, wenn mein Fleisch kein wahres Fleisch sein kann? Die Vernunft legt uns also deutlich nahe, dass, wenn es kein wahres Fleisch gibt, es offensichtlich auch keine wahre Auferstehung geben wird. Nein, man kann nicht von Auferstehung sprechen, wenn nicht das aufersteht, was gestorben war. Nun zerstreue, seliger Ijob, die Nebel unseres Zweifels, und da du durch die Gnade, die dir vom Heiligen Geist zuteilwurde, begonnen hast, uns von der Hoffnung auf unsere Auferstehung zu erzählen, zeige uns deutlich, ob es unser Fleisch ist, das wahrhaft auferstehen soll. Im Text heißt es: „Ich werde wieder mit meiner Haut bekleidet werden“ (Ijob 19,26 Vulg.). „Mit meiner Haut“, dieser Ausdruck nimmt uns jeden Zweifel an einer wahren Auferstehung, denn es stimmt nicht, dass […] in der Auferstehungsherrlichkeit unsere Leiber nicht greifbar sein werden, feiner als der Wind und die Luft. In dieser Auferstehungsherrlichkeit wird unser Leib durch die Ausprägung seiner geistigen Fähigkeit zwar fein, aber doch – aufgrund seiner wahren Natur – anfassbar sein. Deshalb zeigte auch unser Erlöser seinen Jüngern, die an seiner Auferstehung zweifelten, seine Hände und seine Seite und bot ihnen an, seine Knochen und sein Fleisch zu betasten: „Fasst mich doch an und begreift, kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht“ (Lk 24,39).