Hl. Johannes Chrysostomus

Die Juden aßen das Paschalamm stehend, mit Schuhen an den Füßen, den Stab in der Hand, hastig (vgl. Ex 12,11). Um wie viel größer muss deine Wachsamkeit sein! Sie waren im Begriff, ins Gelobte Land aufzubrechen und verhielten sich daher wie Reisende; du aber bist auf dem Weg zum Himmel.

Deshalb müssen wir ständig auf der Hut sein. […] Die Feinde Christi schlugen seinen hochheiligen Leib, ohne zu wissen, was sie taten (vgl. Lk 23,34); und du würdest ihn nach so vielen Wohltaten in einer unreinen Seele empfangen! Denn er begnügte sich nicht damit, Mensch zu werden, gegeißelt und getötet zu werden: In seiner Liebe wollte er sich mit uns vereinigen, wollte er nicht nur durch den Glauben, sondern durch reale Teilhabe an seinem eigenen Leib mit uns eins werden. […] Bedenke, welch große Ehre dir zuteilwird und an welchem Tisch du zu Gast bist. Ihn, bei dessen Anblick die Engel erbeben; ihn, den sie wegen des Glanzes der Herrlichkeit, der aus seinem Antlitz strahlt, nicht ohne Furcht zu schauen wagen: Ihn bekommen wir zur Speise und werden ein Leib und ein Fleisch mit ihm! „Wer kann die großen Taten des Herrn erzählen, all seinen Ruhm verkünden?“ (Ps 105(106),2). Welcher Hirt hat je seine Schafe mit seinem eigenen Fleisch genährt? […] Es geschieht häufig, dass Mütter ihre Kinder Ammen anvertrauen. So handelt Christus nicht: Er nährt uns mit seinem eigenen Blut, er lässt uns ein Leib mit sich werden.

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 15 April 2024