[Worte Gottes an die heilige Katharina:] Schaut nicht zurück, wendet euch nicht ab vom Pflug aus Furcht vor den Geschöpfen oder vor Bedrängnissen: Gerade in der Bedrängnis sollt ihr fröhlich sein. Die Welt hat ihr Vergnügen daran, euch auf tausenderlei Weisen Unrecht zu tun; seid aber nur deshalb über das Unrecht der Welt betrübt, weil diese Kränkungen mich treffen: Indem sie mich kränken, kränken sie euch, und indem sie euch kränken, kränken sie mich, da ich mit euch eins geworden bin.
Wie du weißt, habe ich euch mein Bild und die Ähnlichkeit mit mir verliehen; ihr aber habt die Gnade durch die Sünde verloren. Um euch dieses Leben der Gnade wiederzugeben, vereinte ich meine Natur mit der euren und verhüllte sie mit dem Schleier eurer Menschheit. Von euch, die ihr mein Bild seid, lieh ich mir durch die Annahme der menschlichen Gestalt die Ähnlichkeit mit euch. So bin ich eins mit euch, vorausgesetzt, dass die Seele sich nicht durch eine Todsünde von mir trennt; denn wer mich liebt, der bleibt in mir und ich in ihm (vgl. Joh 14,23; 15,4). Solch einen Menschen wird die Welt jedoch verfolgen, weil die Welt nicht mit mir übereinstimmt. Deshalb verfolgte sie meinen eingeborenen Sohn bis hin zum schmachvollen Kreuzestod. Mit euch tut sie dasselbe: Sie verfolgt euch und wird euch bis zum Tod verfolgen, weil sie mich nicht liebt. Liebte mich die Welt, so würde sie auch euch lieben. Freut euch aber, denn eure Freude im Himmel wird groß sein (vgl. Mt 5,12).
Wahrlich, ich sage dir, je mehr im mystischen Leib der Kirche die Bedrängnis zunimmt, desto mehr wird ihm zarte Linderung und Trost zuteil. […] Freu dich also im Leiden, […] zusammen mit meinen anderen Dienern, denn ich, die ewige Wahrheit, habe euch die Gabe der Freude verheißen.