O liebster Vater! Welches Herz könnte so hart, so eigensinnig sein, dass es sich nicht erweichen ließe, wenn es die Liebe betrachtet, die ihm die göttliche Güte entgegenbringt? Liebt, ja, liebt und denkt daran, dass Ihr schon geliebt worden seid, bevor Ihr geliebt wurdet. Denn Gott, der in sich selbst sein Geschöpf erblickte, war entzückt von dessen Schönheit, und so erschuf er es unter dem glühenden Antrieb seiner unaussprechlichen Liebe, einzig und allein mit der Absicht, dass es das ewige Leben habe und sich der unendlichen Glückseligkeit erfreue, deren er selbst sich in sich erfreut.
O unsagbare Liebe, wie wunderbar hast du diese deine Liebe unter Beweis gestellt! Obwohl der Mensch im Ungehorsam gegen dich, Herr, durch die Todsünde die Gnade verlor, wurde er doch deiner Liebe nicht beraubt. Bedenkt, Vater, auf welche Weise die Milde des Heiligen Geistes die Gnade im Menschen wiederhergestellt hat; beachtet die tiefe Erniedrigung und Demut, mit der die höchste Majestät Gottes die Sklavengestalt unserer Menschheit annahm, so dass unser ganzer Stolz sich schämen muss. Die törichten Adamssöhnen sollen vor Scham erröten, wenn sie sehen, wie Gott sich bis zum Menschen erniedrigt, als ob der Mensch Herr über Gott wäre und nicht vielmehr Gott der Herr des Menschen; denn der Mensch ist nichts aus sich selbst; alles, was er hat, wurde ihm von Gott aus Gnade geschenkt, nicht aus Pflicht. […] Ja, mein Vater, um der Liebe Gottes willen, schürt das Feuer Eurer Sehnsucht, Euer Leben für den gekreuzigten Jesus hinzugeben, Euer Blut um der Liebe seines Blutes willen. O, wie selig wäre Eure Seele, wie selig auch die meine, der Euer Heil so sehr am Herzen liegt, wenn ich sehen könnte, wie ihr Euer Leben für den Namen des süßen und guten Jesus hingebt. Ich bete zur Majestät der ewigen Güte, uns würdig zu machen, ihm unser Leben zu opfern. Lauft also großmütig, um große Dinge für Gott zu vollbringen. […] Antwortet der Stimme und der Milde des Heiligen Geistes, der Euch so sanft ruft.