Es ist zu bedenken, dass es keine Berufung gibt, die nicht ihren Ärger, ihre Bitterkeit und ihre Widerwärtigkeiten hat, und darüber hinaus, dass jeder – bis auf jene, die völlig dem Willen Gottes ergeben sind – gerne seinen Stand mit dem eines anderen tauschen möchte: Jene, die Bischöfe sind, möchten es nicht sein; jene, die verheiratet sind, möchten unverheiratet sein, und die Unverheirateten möchten verheiratet sein.
Woher kommt diese allgemeine Unruhe des Geistes, wenn nicht von einer gewissen Abneigung, die wir gegenüber Pflichten haben, und einer gewissen verkehrten Geisteshaltung, die uns denken lässt, jedem anderen ginge es besser als uns? Aber es ist immer dasselbe: Wer nicht ganz Gott ergeben ist, mag sich dahin oder dorthin wenden, er wird niemals Ruhe finden. Diejenigen, die Fieber haben, finden keinen Platz gut. Kaum liegen sie eine Viertelstunde in einem Bett, da wollen sie wieder in einem anderen sein. Das ist nicht der Fehler des Bettes, sondern es ist das Fieber, das sie überall quält. Ein Mensch, der nicht das Fieber seines Eigenwillens hat, ist überall zufrieden. Wenn nur Gott gedient wird, kümmert es ihn nicht, auf welche Art und Weise Gott sich seiner bedient. Wenn nur der Wille Gottes geschieht, ist ihm alles recht. Aber das ist nicht alles. Man muss nicht nur den Willen Gottes tun wollen, sondern um fromm zu sein, muss man ihn freudig tun. […]
„Ich hätte gerne dies oder jenes; ich wäre lieber hier oder dort“: Das sind Versuchungen. Unser Herr weiß sehr wohl, was er tut: Tun wir, was er will, bleiben wir da, wo er uns hingestellt hat.