Jesus sagte nicht bloß: „Ich will es – werde rein!“ Zusätzlich „streckte er seine Hand aus und berührte ihn“. Das verdient Beachtung. Wenn er ihn doch durch einen Willensakt und ein Wort heilte – warum berührte er ihn dann noch mit der Hand? Wie mir scheint, nur aus dem einen Grund: um deutlich zu machen, dass er nicht unter dem Gesetz, sondern über ihm steht, und dass von nun an für einen, der rein ist, nichts mehr unrein ist (vgl.
Lev 13). […] Durch die Berührung des Aussätzigen wurde Jesu Hand nicht unrein, sondern umgekehrt: Der Leib des Aussätzigen wurde durch die Heiligkeit dieser Hand rein. Christus ist ja nicht nur gekommen, um Körper zu heilen, sondern um Seelen zur Heiligkeit zu erheben. Hier lehrt er uns, für unsere Seele Sorge zu tragen und sie zu reinigen, ohne uns allzu viel um äußerliche Waschungen zu kümmern. Der einzige Aussatz, den wir fürchten müssen, ist der Aussatz der Seele, das heißt, die Sünde. […] Was uns betrifft, so wollen wir ohne Unterlass Gott danken. Danken wir ihm nicht nur für die Wohltaten, die er uns, sondern auch für die, die er anderen erwiesen hat. So können wir den Neid bezwingen sowie unsere Nächstenliebe bewahren und mehren.