„Wer den Herrn wirklich liebt, wer wirklich danach trachtet, am kommenden Königreich [Gottes] teilzuhaben, wer wirklich seine Sünden bereut, wer wirklich der ewigen Strafe und des ewigen Gerichtes eingedenk ist, wer wirklich von der Furcht vor seinem Ende beseelt ist, der wird keine Liebe, keine Sorge, keine Beunruhigung mehr für sonstiges übrighaben: weder für Geld oder Reichtum noch für seine Eltern, die Herrlichkeit der Welt, seine Freunde, seine Brüder oder sonst etwas auf Erden.
Nachdem er jede Anhänglichkeit und Sorge um all dies – und mehr noch um sein eigenes Fleisch – zurückgelassen und geringgeschätzt hat, folgt er Christus nackt, sorglos und voll Eifer nach, richtet den Blick unaufhörlich zum Himmel, um von dort jede Hilfe zu erwarten, gemäß den Worten des heiligen Königs: „Ich aber wurde nicht müde, dir nachzufolgen, Herr, und sehnte den Tag und die Ruhe des Menschen nicht herbei“ (vgl. Jer 17,16 LXX). Es ist eine große Schande, wenn wir, nachdem wir all das, was ich gerade aufgezählt habe, aufgegeben haben – nicht auf den Ruf eines Menschen, sondern auf den Ruf des Herrn hin – uns noch um irgendetwas anderes kümmern, das uns in der Stunde der Not, das heißt im Augenblick des Todes, nichts nützen kann. Das ist es, was der Herr als „nochmals zurückblicken und des Himmelreichs nicht würdig sein“ (vgl. Lk 9,62) bezeichnete. Der Herr kannte unsere Anfangsschwachheit sehr gut und wusste, wie schnell uns das Verweilen unter den Weltmenschen oder die Gespräche mit ihnen wieder zur Welt hinziehen würden; deshalb gibt er dem, der ihn bat: „Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben!“, diese Antwort: „Lass die Toten ihre Toten begraben“ (Mt 8,22). […] Wir, die wir uns entschlossen haben, unseren Lauf mit Eifer und Bereitschaft fortzusetzen, sollten sehr aufmerksam auf die Verurteilung achten, die der Herr gegen jene ausspricht, die in der Welt leben und lebendig tot sind, wenn er sagt: „Lass die, die in der Welt leben und [geistlich] tot sind, die leiblich Toten begraben“ (vgl. Mt 8,22).