Die Wunder, die unser Herr Jesus Christus vollbrachte, sind wahrhaft göttliche Werke. Sie befähigen den menschlichen Verstand, Gott zu erkennen, ausgehend von dem, was sichtbar ist. Denn unsere Augen können ihn selbst aufgrund seiner Natur nicht sehen. Dazu kommt noch, dass die Wunder, die Gott wirkt, um das All zu regieren und seine gesamte Schöpfung zu erhalten, [in den Augen der Menschen] durch die ständige Wiederholung so sehr an Wertschätzung eingebüßt haben, dass sich kaum noch jemand die Mühe macht, zu beachten, welch wunderbares und erstaunliches Werk er in jedem noch so kleinen Samenkorn vollbringt.
Aus diesem Grund hat er sich in seiner Güte vorbehalten, zu gegebener Zeit gewisse Werke außerhalb des üblichen Laufs der Dinge zu vollbringen. So werden sogar diejenigen, die die alltäglichen Wunder für unbedeutend erachten, von Staunen gepackt, wenn sie Werke sehen, die aus dem Rahmen des Üblichen fallen, obwohl sie nicht über diese hinausgehen. Das Universum zu regieren ist in Wirklichkeit ein größeres Wunder – auch wenn niemand sich darüber wundert –, als fünftausend Menschen mit fünf Broten zu sättigen! […] Wer versorgt denn auch heute noch das ganze Universum, wenn nicht der, der aus ein paar Samenkörnern ganze Ernteerträge erschafft? Christus handelte also als Gott. Durch seine göttliche Macht bringt er aus wenigen Körnern eine reiche Ernte hervor. Durch dieselbe Macht vermehrte er auch die fünf Brote. Die Hände Christi waren voller Kraft; diese fünf Brote waren wie Samen, die nicht ausgesät, sondern von dem, der Himmel und Erde erschaffen hat, vermehrt wurden.