„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). […] Das ist für dich, Marta, ein beruhigendes Wort. Du bist in deinem Dienst gesegnet und wirst als Belohnung die Ruhe erhalten, nach der du verlangst. Jetzt bist du mit tausend Sorgen beschäftigt; du reichst die Nahrung, die für das sterbliche Leben der Menschen – auch wenn es sich um Heilige handelt – notwendig ist.
Wenn du aber am Ende unseres Weges in der Heimat angekommen bist, wirst du dann noch Fremde finden, um sie aufzunehmen, Hungernde, um sie zu speisen, Dürstende, um ihnen zu trinken zu geben, Kranke, um sie zu besuchen, Streitende, um sie zu versöhnen, Tote, um sie zu begraben? – Nein, all das wird es dort nicht mehr geben.
Was aber werden wir dort finden? Dort oben wirst du das finden, was Maria gewählt hat; denn dort oben sind wir es, die mit Nahrung versorgt werden, ohne jemanden speisen zu müssen. Dort oben wird sich auf vollkommene Weise erfüllen, was Maria hier unten gewählt hat, als sie die Brosamen auflas, die von der Fülle des Tisches des Wortes Gottes herabfielen. Möchtest du wissen, wie es dort oben zugeht? Der Herr sagt es uns, wenn er von seinen Dienern spricht: „Amen, ich sage euch, der Herr wird sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen“ (Lk 12,37).