Hl. Johannes Paul II.

Seinem ursprünglichen Plan gemäß schuf Gott Mann und Frau nach seinem Bild. Die Heilige Schrift sagt: „Als Abbild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,27). Es ist daher wichtig, diese große Wahrheit im Buch Genesis zu entdecken: Jenes Abbild seiner selbst, das Gott in den Menschen hineingelegt hat, geht auch durch die gegenseitige Ergänzung der Geschlechter hindurch.

Mann und Frau, die sich in der Ehe vereinen, spiegeln das Bild Gottes wider und sind in gewisser Weise eine Offenbarung seiner Liebe. Nicht nur in Bezug auf die Liebe, die Gott für den Menschen hegt, sondern auch in Bezug auf die geheimnisvolle Gemeinschaft, die das innige Leben der drei göttlichen Personen kennzeichnet. Als Abbild Gottes kann darüber hinaus auch die Zeugung selbst betrachtet werden, die jede Familie zu einem Heiligtum des Lebens macht. Der Apostel Paulus sagt, dass alle Vaterschaft und Mutterschaft ihren Namen von Gott habe (vgl. Eph 3,14-15). Er ist die allerletzte Quelle des Lebens. Man kann also sagen, dass der Stammbaum eines jeden Menschen seine Wurzeln im Ewigen hat. Bei der Zeugung eines Kindes handeln die Eltern als Mitarbeiter Gottes. Eine wahrhaft erhabene Aufgabe! Daher ist es nicht verwunderlich, dass Jesus die Ehe zur Würde eines Sakraments erheben wollte und der heilige Paulus von ihr als einem „tiefen Geheimnis“ spricht, indem er sie mit der Vereinigung Christi und seiner Kirche in Verbindung bringt (vgl. Eph 5,32).

Quelle: Evangelizo

Zuletzt geändert: 13 August 2024