Die notwendigen Brüche für die Kirche und für den Christen, die notwendigen Brüche mit der Welt, um die Welt zu retten, und die notwendigen Brüche, damit die Kirche in Bewegung bleibt: Diese Brüche müssen an der richtige Stelle geschehen, dort, wo es sein muss, aber sie sind grundlegend.
Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns der Brüche bewusst werden, die christliche Brüche sind und ohne die ein christliches Leben nicht wirklich christlich ist. Es geht um die Brüche, die von jedem Christen verlangt werden, einfach weil er getauft ist. Man kann nicht durch die Taufe Fleisch und Blut der Kirche werden, Fleisch und Blut seines Leibes – des Leibes Christi – sein, ohne dass es zwischen der Welt und uns Gegensätze gäbe, die Brüche sind; und genau diese Brüche sind es, durch die wir fähig werden, am Erlösungswerk Christi teilzuhaben.
Gleichzeitig, so Paul VI., „wird die Kirche, wenn sie sich bestimmter innerer Erfordernisse stärker bewusst wird, auch stärker von den Bedürfnissen der Welt, für die sie bestimmt ist, in Anspruch genommen.“ Und das wiederum: Weil wir getauft sind, weil wir den heiligen Geist empfangen haben, weil dieser normalerweise in uns arbeiten muss, denn er muss uns ja antreiben auf dem Weg, den er der Kirche vorgibt. Nun ist es so, dass alles, was sich bewegt, mit etwas bricht. Man könnte sagen, dass der Preis für die grundlegende, wesentlich notwendige Freiheit der Kinder Gottes die Brüche sind. Aber ein Bruch ist nur dann christlich, wenn er durch die Vereinigung mit Christus und die Teilhabe am Werk Christi motiviert ist. Man bricht nicht um des Brechens willen. Der ganze Leib, die ganze Kirche Christi braucht diese grundsätzlichen Brüche. […] Es sind Brüche, die uns frei machen sollen, einzig und für immer Jesus Christus anzugehören; Brüche, die uns die Freiheit geben sollen, durch seine Gnade zu versuchen, ein Leben voller Liebe, gemäß dem Evangelium, zu führen. Es sind diese Brüche, die uns die Freiheit geben sollen, seinem Willen im Innersten der Kirche verfügbar zu sein.